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viernes, 13 de septiembre de 2013

Otto Sander: In memoriam (1941-2013)


     In memoriam († 12/09/2013)    




Nick Cave & The Bad Seeds - Cassiel's Song (1993)

We've come to bring you home
Haven't we, Cassiel?

To cast aside your loss and all your sadness
And shuffle off that mortal coil and mortal madness
For we're here to pick you up and bring you home
Aren't we, Cassiel?

It's a place where you did not belong
Were time itself was mad and far too strong
Where life leapt up laughing and hit you head on
And hurt you, didn't it hurt you, Cassiel?

While time outran you and trouble flew toward you
And you were there to greet it
Weren't you, foolish Cassiel?

But here we are, we've come to call you home
And here you'll stay, never more to stray
Where you can kick off your boots of clay
Can't you, Cassiel?

For death and you did recklessly collide
And time ran out of you
And you ran out of time
Didn't you, Cassiel?

And all the clocks in all the world
May this once just skip a beat in memory of you
But then again those damn clocks, they probably won't
Will they, Cassiel?

One moment you are there
And then strangely you are gone
But on behalf of us all here
We're glad to have you home
Aren't we, dear Cassiel?


Nick Cave & The Bad Seeds, "Cassiel's Song" (1993)



martes, 31 de enero de 2012

Handke - Lied Vom Kindsein (1987)


Lied Vom Kindsein (1987)


Als das Kind Kind war,
ging es mit hängenden Armen,
wollte der Bach sei ein Fluß,
der Fluß sei ein Strom,
und diese Pfütze das Meer.

Als das Kind Kind war,
wußte es nicht, daß es Kind war,
alles war ihm beseelt,
und alle Seelen waren eins.

Als das Kind Kind war,
hatte es von nichts eine Meinung,
hatte keine Gewohnheit,
saß oft im Schneidersitz,
lief aus dem Stand,
hatte einen Wirbel im Haar
und machte kein Gesicht beim fotografieren.
Als das Kind Kind war,
war es die Zeit der folgenden Fragen:
Warum bin ich ich und warum nicht du?
Warum bin ich hier und warum nicht dort?
Wann begann die Zeit und wo endet der Raum?
Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum?
Ist was ich sehe und höre und rieche
nicht bloß der Schein einer Welt vor der Welt?
Gibt es tatsächlich das Böse und Leute,
die wirklich die Bösen sind?
Wie kann es sein, daß ich, der ich bin,
bevor ich wurde, nicht war,
und daß einmal ich, der ich bin,
nicht mehr der ich bin, sein werde?

Als das Kind Kind war,
würgte es am Spinat, an den Erbsen, am Milchreis,
und am gedünsteten Blumenkohl.
und ißt jetzt das alles und nicht nur zur Not.

Als das Kind Kind war,
erwachte es einmal in einem fremden Bett
und jetzt immer wieder,
erschienen ihm viele Menschen schön
und jetzt nur noch im Glücksfall,
stellte es sich klar ein Paradies vor
und kann es jetzt höchstens ahnen,
konnte es sich Nichts nicht denken
und schaudert heute davor.

Als das Kind Kind war,
spielte es mit Begeisterung
und jetzt, so ganz bei der Sache wie damals, nur noch,
wenn diese Sache seine Arbeit ist.

Als das Kind Kind war,
genügten ihm als Nahrung Apfel, Brot,
und so ist es immer noch.

Als das Kind Kind war,
fielen ihm die Beeren wie nur Beeren in die Hand
und jetzt immer noch,
machten ihm die frischen Walnüsse eine rauhe Zunge
und jetzt immer noch,
hatte es auf jedem Berg
die Sehnsucht nach dem immer höheren Berg,
und in jeder Stadt
die Sehnsucht nach der noch größeren Stadt,
und das ist immer noch so,
griff im Wipfel eines Baums nach dem Kirschen
in einem Hochgefühl
wie auch heute noch,
eine Scheu vor jedem Fremden
und hat sie immer noch,
wartete es auf den ersten Schnee,
und wartet so immer noch.

Als das Kind Kind war,
warf es einen Stock als Lanze gegen den Baum,
und sie zittert da heute noch.


Peter Handke, "Lied Vom Kindsein", en Der Himmel über Berlin (1987)
Lectura del poema por Bruno Ganz




Für Robert W. als Abschiedsgruß

Handke - Canción de la niñez (1987)


Canción de la niñez (1987)*


Cuando el niño era niño,
caminaba con los brazos colgando,
quería que el arroyo fuera un río,
que el río fuese un torrente,
y este charco, el mar.

Cuando el niño era niño,
no sabía que era niño,
para él todo estaba animado,
y todas las almas eran una.

Cuando el niño era niño,
no tenía opinión sobre nada,
no tenía costumbres,
se sentaba a menudo en cuclillas,
salía de pronto corriendo,
tenía un remolino en el pelo
y no ponía caras cuando lo fotografiaban.
Cuando el niño era niño,
era el tiempo de preguntar:
¿Por qué yo soy yo y por qué no soy tú?
¿Por qué yo estoy aquí y por qué no estoy allá?
¿Cuándo empezó el tiempo y dónde termina el espacio?
¿No es la vida bajo el sol tan sólo un sueño?
Lo que veo y oigo y huelo ¿no es acaso
una ilusión del mundo antes del mundo?
¿Existen de verdad el mal
y gente que en verdad es mala?
¿Cómo es posible que yo, el que yo soy,
antes de ser no fuera,
y que un día yo, el que yo soy,
no seré más este que yo soy?

Cuando el niño era niño,
no tragaba las espinacas, ni los guisantes,
ni el arroz con leche, ni la coliflor hervida,
ahora lo come todo y no por obligación.

Cuando el niño era niño,
una vez despertó en una cama extraña
y ahora lo hace una y otra vez,
mucha gente le parecía entonces hermosa
y ahora, con suerte, sólo unos pocos,
tenía una imagen clara del paraíso
y ahora apenas puede intuirlo,
no pensaba nada de la nada
y hoy se estremece ante ella.

Cuando el niño era niño,
se abstraía mientras jugaba
y ahora se abstrae con las cosas, como entonces,
pero sólo si son cosas del trabajo.

Cuando el niño era niño,
para comer le bastaban manzana y pan,
y así es todavía.

Cuando el niño era niño,
las moras le caían en las manos como sólo caen las moras
y aún sigue siendo así,
las nueces frescas le ponían áspera la lengua
y aún sigue siendo así,
tenía en cada montaña
el anhelo de una montaña más alta,
y en cada ciudad
el anhelo de una ciudad mayor,
y así es hasta hoy,
arrancaba las cerezas
de la copa del árbol con un regocijo
que siente todavía,
era retraído ante los extraños
y aún lo sigue siendo,
y esperaba la primera nevada,
como la espera aún hoy.

Cuando el niño era niño,
arrojó un palo contra un árbol como una lanza
y allí está vibrando todavía.


Peter Handke, "Canción de la niñez", en El cielo sobre Berlín (1987)
[Original alemán] [Lectura con traducción] [Secuencias de la película]


* Lied Vom Kindsein: literalmente Canción del ser niño; en alemán, "infancia" o "niñez" es Kindheit.





Licencia Creative CommonsLa traducción al castellano de Peter Handke: "Lied Vom Kindsein", por José Escudero se encuentra bajo una Licencia Creative Commons Reconocimiento-NoComercial-CompartirIgual 3.0 Unported.

Handke - Lied vom Kindsein
[secuencias de "Der Himmel über Berlin"]


"Lied vom Kindsein": secuencias de Der Himmel über Berlin



Handke - Lied Vom Kindsein [audición]


Lectura del poema por Bruno Ganz

Lied Vom Kindsein

Als das Kind Kind war,
ging es mit hängenden Armen,
wollte der Bach sei ein Fluß,
der Fluß sei ein Strom,
und diese Pfütze das Meer.

Als das Kind Kind war,
wußte es nicht, daß es Kind war,
alles war ihm beseelt,
und alle Seelen waren eins.

Als das Kind Kind war,
hatte es von nichts eine Meinung,
hatte keine Gewohnheit,
saß oft im Schneidersitz,
lief aus dem Stand,
hatte einen Wirbel im Haar
und machte kein Gesicht beim fotografieren.

Als das Kind Kind war,
war es die Zeit der folgenden Fragen:
Warum bin ich ich und warum nicht du?
Warum bin ich hier und warum nicht dort?
Wann begann die Zeit und wo endet der Raum?
Ist das Leben unter der Sonne
nicht bloß ein Traum?   
Ist was ich sehe und höre und rieche
nicht bloß der Schein einer Welt vor der Welt?
Gibt es tatsächlich das Böse und Leute,
die wirklich die Bösen sind?
Wie kann es sein, daß ich, der ich bin,
bevor ich wurde, nicht war,
und daß einmal ich, der ich bin,
nicht mehr der ich bin, sein werde?

Als das Kind Kind war,
würgte es am Spinat, an den Erbsen,
am Milchreis,   
und am gedünsteten Blumenkohl.
und ißt jetzt das alles und nicht nur zur Not.

Als das Kind Kind war,
erwachte es einmal in einem fremden Bett
und jetzt immer wieder,
erschienen ihm viele Menschen schön
und jetzt nur noch im Glücksfall,
stellte es sich klar ein Paradies vor
und kann es jetzt höchstens ahnen,
konnte es sich Nichts nicht denken
und schaudert heute davor.

Als das Kind Kind war,
spielte es mit Begeisterung
und jetzt, so ganz bei der Sache wie damals,
nur noch,   
wenn diese Sache seine Arbeit ist.

Als das Kind Kind war,
genügten ihm als Nahrung Apfel, Brot,
und so ist es immer noch.

Als das Kind Kind war,
fielen ihm die Beeren
wie nur Beeren in die Hand   
und jetzt immer noch,
machten ihm die frischen Walnüsse
eine rauhe Zunge   
und jetzt immer noch,
hatte es auf jedem Berg
die Sehnsucht nach dem immer höheren Berg,
und in jeder Stadt
die Sehnsucht nach der noch größeren Stadt,
und das ist immer noch so,
griff im Wipfel eines Baums nach dem Kirschen
in einem Hochgefühl   
wie auch heute noch,
eine Scheu vor jedem Fremden
und hat sie immer noch,
wartete es auf den ersten Schnee,
und wartet so immer noch.

Als das Kind Kind war,
warf es einen Stock als Lanze gegen den Baum,
und sie zittert da heute noch.

[Traducción]
Canción de la niñez

Cuando el niño era niño,
caminaba con los brazos colgando,
quería que el arroyo fuera un río,
que el río fuese un torrente,
y este charco, el mar.

Cuando el niño era niño,
no sabía que era niño,
para él todo estaba animado,
y todas las almas eran una.

Cuando el niño era niño,
no tenía opinión sobre nada,
no tenía costumbres,
se sentaba a menudo en cuclillas,
salía de pronto corriendo,
tenía un remolino en el pelo
y no ponía caras cuando lo fotografiaban.

Cuando el niño era niño,
era el tiempo de preguntar:
¿Por qué yo soy yo y por qué no soy tú?
¿Por qué yo estoy aquí y por qué no estoy allá?
¿Cuándo empezó el tiempo
y dónde termina el espacio?   
¿No es la vida bajo el sol tan sólo un sueño?
Lo que veo y oigo y huelo ¿no es acaso
una ilusión del mundo antes del mundo?
¿Existen de verdad el mal
y gente que en verdad es mala?
¿Cómo es posible que yo, el que yo soy,
antes de ser no fuera,
y que un día yo, el que yo soy,
no seré más este que yo soy?

Cuando el niño era niño,
no tragaba las espinacas, ni los guisantes,
ni el arroz con leche,
ni la coliflor hervida,       
ahora lo come todo y no por obligación.

Cuando el niño era niño,
una vez despertó en una cama extraña
y ahora lo hace una y otra vez,
mucha gente le parecía entonces hermosa
y ahora, con suerte, sólo unos pocos,
tenía una imagen clara del paraíso
y ahora apenas puede intuirlo,
no pensaba nada de la nada
y hoy se estremece ante ella.

Cuando el niño era niño,
se abstraía mientras jugaba
y ahora se abstrae con las cosas,
como entonces,   
pero sólo si son cosas del trabajo.

Cuando el niño era niño,
para comer le bastaban manzana y pan,
y así es todavía.

Cuando el niño era niño,
las moras le caían en las manos
como sólo caen las moras   
y aún sigue siendo así,
las nueces frescas
le ponían áspera la lengua      
y aún sigue siendo así,
tenía en cada montaña
el anhelo de una montaña más alta,
y en cada ciudad
el anhelo de una ciudad mayor,
y así es hasta hoy,
arrancaba las cerezas de la copa del árbol
con un regocijo   
que siente todavía,
era retraído ante los extraños
y aún lo sigue siendo,
y esperaba la primera nevada,
como la espera aún hoy.

Cuando el niño era niño,
arrojó un palo contra un árbol como una lanza
y allí está vibrando todavía.




Licencia Creative CommonsLa traducción al castellano de Peter Handke: "Lied Vom Kindsein", por José Escudero se encuentra bajo una Licencia Creative Commons Reconocimiento-NoComercial-CompartirIgual 3.0 Unported.